Schloss Linderhof liegt inmitten eines Parks in der Nähe von Ettal. Der als „Märchenkönig“ bekannte Ludwig II. ließ es ab 1869 errichten. Als Basis diente ihm ein Försterhaus seines Vaters. Nach mehreren Bauabschnitten war das Gebäude 1885 komplett. Nur ein Jahr später starb der König. Schloss Linderhof war in seinen letzten Jahren sein liebstes Wohnschloss. Es ist deutlich kleiner als Ludwigs gewaltige Projekte Neuschwanstein oder Herrenchiemsee, ist aber ebenso prunkvoll ausgestattet. Schloss Linderhof ist das einzige seiner Bauwerke, dessen Vollendung der König erlebte.
Nach einigen Treppen eröffnet sich Ihnen ein eindrucksvoller Blick auf das Schloss und die umliegenden Wälder. Von außen erinnert Linderhof eher an ein Herrenhaus, doch bei einem geführten Rundgang im Inneren eröffnet es sich dem Besucher in seiner ganzen Pracht. Das Audienzzimmer vermittelt einen Eindruck, wie sich Besucher des Königs angesichts dieses Prunks gefühlt haben müssen. Im königlichen Schlafzimmer ist die Decke über dem blauen Bett mit Szenen aus dem Leben am französischen Hof bemalt. Der bayerische König Ludwig der II. verehrte den Sonnenkönig Ludwig XIV. und versuchte, ihm nachzueifern. Weitere Stationen sind das Speisezimmer, die farbigen Kabinette und die Gobelinzimmer. Nach weiteren interessanten Anekdoten und reich geschmückten Räumen endet der Rundgang im Spiegelsaal. Die über und über mit Spiegeln bedeckten Wände verabschieden Sie mit eindrucksvollen Effekten.
Nach der Führung lohnt sich ein Rundgang auf eigene Faust durch den Schlosspark. Zu den Höhepunkten zählt das Marokkanische Haus, das Ludwig II. auf der Weltausstellung in Paris 1878 erwarb. Ebenfalls für eine Weltausstellung wurde der Maurische Kiosk gebaut. Auf den prächtigen Pfauenthron in diesem orientalischen Häuschen zog der König sich zum Lesen zurück. Außerdem lockt die Venusgrotte. Diese künstlich angelegte Tropfsteinhöhle mit einem goldenen Boot auf einem See ist sehr stimmungsvoll. Im Königshäuschen erfahren Sie Näheres über Linderhof, seine Geschichte und Nutzung.