Für Urlauber aus anderen Ländern, aber auch für deutsche Touristen hat der Name „Neuschwanstein“ einen geradezu magischen und ganz sicher einen märchenhaften Klang. „Der Kini“ lebte dort oben, das flößt Ehrfurcht ein, und da sich so viele Legenden um sein Leben und den Tod ranken, kann jeder Besucher seine Phantasie spielen lassen und am Mythos weiter spinnen. König LudwIg, der Zweite, ein Bayer, wie er in jedem Buche steht, und der mit diesem Schloss einen Traum erfüllt bekam: Das ruft Staunen und vielleicht ein bisschen Neid hervor. Ein Zuckerbächergebäude ist entstanden, das dem König zu Lebzeiten , wenn schon nicht die permanente Glückseligkeit, dann wenigstens viel Platz, Komfort und einen prachtvollen Blick aus allen Fenstern bescherte.
Sagen umwoben – der gar nicht so glückliche König
Bei diesem Ziel, das jedes Jahr Japaner genau so wie Kanadier und Kuwaitis besuchen, es mit Fotapparaten entern, kommt vieles zusammen: Neben der tragischen Figur des schönen Königs, dem Lucino Visconti in seinem Filmepos, mit einem damals strahlend schönen Helmut Berger als König Ludwig, ein großartiges Denkmal setzte, ist auch die Lage des Schlosses Atem beraubend. Man kann per Bus oder PKW anreisen, und schon von Weitem winken die Türme und Zinnen des berühmten Schlosses. Und da jeder Besucher gerne wissen möchte, wie der König geschlafen hat, ist eine Führung durch das Gemäuer sozusagen „a must“.Diverse hohe Räume sind zu bestaunen, einer für Banketts, einer für Spiele, mehrere für die Bewohner zur Rekreation, Betten aus edlen Hölzern, die die Zeit überdauert haben – die Touristen kommen, staunen, vergleichen und nehmen jeweils ihr persönliches Neuschwanstein Bild mit. Im Shop, der zum Schloss gehört, können dann König Ludwig Becher, Tücher und jede Menge Bücher und Bildbände in vielen gängigen Sprachen erworben werden. Ein Eintauchen in die royale Welt ist also gut möglich.
Warum ausgerechnet dieses Schloss?
Wie man sieht, kommen im Schlössern nicht armen Bayern bei diesem Spezialfall diverse Dinge zusammen. Der gute Zustand des Schlosses, die Panorama Lage, das vage Schaudern, das man beim Besuch verspürt: Wie reich und zugleich arm, wie mächtig und zugleich hilflos dieser König doch war! Das hat etwas Tröstliches für den bürgerlichen Besucher. Geld macht so wenig glücklich wie die schönsten Stoffe und edles Geschirr. Das und viele andere Impressionen und Erkenntnisse nimmt jeder Besucher mit, der sich wieder vom Schloss entfernt.